Umweltmedizin bietet Online-Sprechstunde für komplexe Umwelterkrankungen an
Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann behandelt Menschen mit Post-VAC, Long Covid, Chronic-Fatigue-Syndrom (CFS), Elektrosensibilität (EHS) und/oder Multipler Chemikaliensensibilität (MCS). Um ihnen schnell und unkompliziert helfen zu können, bieten die Expertin und ihr Team zusätzlich eine virtuelle Sprechstunde an.
Hinweis:
Dies ist eine Pressemitteilung des Universitätsklinikums Augsburg.
Den Kontakt zur Pressestelle finden Sie hier: Presse.
Von Ines Lehmann | Die Online-Sprechstunde dient in erster Linie der Anamnese: Welche Erkrankung ist sicher diagnostiziert? Unter welchen Symptomen leidet der Mensch? Wie haben sich die Lebensumstände der Patientin oder des Patienten dadurch verändert?
„Ziel der Online-Sprechstunde ist es, insbesondere Patientinnen und Patienten aus Bayern, die unter MCS, EHS, Long Covid, CFS und/oder Post-VAC leiden, einen leichteren Zugang zu spezialisierten medizinischen Beratungen und Behandlungen – unabhängig von ihrem Wohnort – zu ermöglichen, bevor wir gemeinsam weitere Schritte planen“, erklärt Univ.-Prof. Dr. med. Claudia Traidl-Hoffmann, Direktorin des Instituts für Umweltmedizin und Integrative Gesundheit. „Durch die schnelle und effiziente Kommunikation können wir Symptome sofort abklären und eine individuell abgestimmte Diagnose und Therapieplanung ermöglichen.“ Ihre Patientinnen und Patienten kommen zum Teil sogar aus dem europäischen Raum, um sich in Augsburg behandeln zu lassen. Traidl-Hoffmann gilt international als ausgewiesene Expertin auf ihrem Gebiet.
Leidensdruck von Menschen mit MCS ist enorm
Das Universitätsklinikum Augsburg (UKA) ist die erste bayerische Uniklinik, die über die Anwendung einer Online-Sprechstunde für eine Hochschulambulanz im Fachbereich der Umweltmedizin verfügt. Das macht es für Patientinnen und Patienten mit den entsprechenden Erkrankungen wesentlich einfacher, Termine wahrzunehmen und Hilfe zu erhalten. „Von einigen wissen wir, dass sie aufgrund der Erkrankung seltener das Haus verlassen“, erklärt Traidl-Hoffmann. Denn der Leidensdruck von Menschen mit MCS zum Beispiel ist enorm. „Bevor wir die Patientinnen und Patienten das erste Mal sehen, haben die meisten von ihnen einen langen Leidensweg hinter sich. Teilweise haben sich schon menschliche Dramen abgespielt“, sagt Traidl-Hoffmann. „MCS kann aufgrund der Symptome, die die Erkrankung auslöst, zu sozialer Vereinsamung und völliger Isolation führen.“
Durch die Nutzung digitaler Technologien möchte das UKA die Barrieren reduzieren, die Patientinnen und Patienten mit schweren und oft einschränkenden Krankheiten von traditionellen Behandlungsmethoden fernhält. „Langfristig streben wir danach, die Lebensqualität Betroffener zu verbessern und durch innovative Ansätze in Diagnostik und Therapie die umweltmedizinische Versorgung weiterzuentwickeln“, so Traidl-Hoffmann. Nicht zuletzt gelte es auch, durch die strukturierte Sammlung und Analyse von Patientendaten wertvolle Erkenntnisse über diese komplexen Erkrankungsbilder zu gewinnen, um so Patientinnen und Patienten in Zukunft besser behandelt zu können.
Neben Atemnot, Hautrötung, Kopfschmerzen, Asthma und Mundtrockenheit können bei MCS auch CFS und generell Störungen verschiedener Organsysteme auftreten. Weil Patientinnen und Patienten diese Symptome mit dem Kontakt mit Chemikalien und Umweltbelastungen in Verbindung bringen, ziehen sie sich nach und nach zurück, bis eine regelrechte Konditionierung auftritt. Bei diesen Reiz-Reiz-Assoziationen können bereits geringste Mengen eines Allergens oder einer Chemikalie zu den genannten Symptomen führen, die bei einem gesunden Menschen keinerlei Auswirkungen hätten. Allerdings ist noch keineswegs gesichert, welche Symptome zu MCS gehören beziehungsweise welche umweltbedingten Ursachen überhaupt dafür verantwortlich sind.
Termine für die Videosprechstunde können telefonisch unter +49 821 400 3200 oder per E-Mail unter umweltmedizin@uk-augsburg.de
bei den Ansprechpartnerinnen der Hochschulambulanz vereinbart werden. Weitere Informationen finden Sie unter: www.uk-augsburg.de/einrichtungen/ambulanzen/umweltmedizin/ueberblick.