Das Ovarialkarzinom, der Eierstockkrebs, ist eine häufige bösartige Erkrankung der weiblichen Geschlechtsorgane. Im Jahr 2017 erkrankten in Deutschland 7292 Frauen an dieser Krebsform. Mit einem mittleren Erkrankungsalter von 68 Jahren betrifft sie vor allem Frauen im mitteleren und höheren Alter. Die Prognose ist mit einem 5-Jahres-Überleben von 43 Prozent als mittelgradig einzustufen. Häufig wird die Erkrankung erst in fortgeschrittenen Stadien festgestellt.
Neben dem Alter spielen auch Umwelt- und Ernährungsfaktoren, Kinderlosigkeit sowie eine erbliche Prädisposition eine Rolle. Hier sind vor allem Mutationen in den Brustkrebsgenen BRCA1 und BRCA2 zu nennen, die ein deutlich erhöhtes Risiko für Eierstockkrebs und Brustkrebs mit sich bringen. Kommen diese Krebserkrankungen in der engen Familie gehäuft vor, ist eine genetische Beratung der Frauen notwendig und sinnvoll.
Ein Ovarialkarzinom kann lange unbemerkt bleiben und macht in den frühen Stadien häufig gar keine Symptome, da es sich zunächst in die freie Bauchhöhle ausbreitet. Erst wenn der Tumor Druck auf andere Organe ausübt, die Funktion des Darmes einschränkt oder sehr viel Bauchwasser (Aszites) produziert kommt es zu Symptomen wie Bauchumfangszunahme, Völlegefühl, Bauchschmerzen, Gewichtsverlust und Stuhlunregelmäßigkeiten. Deshalb wird diese Krebsart bedauerlicherweise häufig erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert. Eine Früherkennung mittels Ultraschall- oder Tumormarker-Untersuchungen hat sich bisher als nicht möglich herausgestellt.
Bei Verdacht auf Vorliegen eines Ovarialkarzinoms spielen neben der Anamneseerhebung, der klinischen Untersuchung und der Ultraschalluntersuchung auch die Computertomographie von Bauchraum und Brustraum sowie die Bestimmung von Tumormarkern eine entscheidende Rolle. Die endgültige Diagnose wird jedoch erst im Rahmen der Operation gestellt.
Sollte sich der Verdacht auf Vorliegen eines Eierstockkrebs im Rahmen der Diagnostik erhärten und eine Operabilität gegeben sein, so ist die operative Therapie zentraler Bestandteil der Therapie. Hierfür wird der Bauchraum längs eröffnet und Gebärmutter, Eierstöcke mit Eileitern, das Bauchnetz sowie Anteile des Bauchfells entfernt. Je nach Tumorausdehnung und Tumortyp ist gegebenfalls auch eine Erweiterung der Operation mittels Entfernung anderer Organe wie z.B. Darm und MIlz oder die Entfernung von Lymphknoten im Becken- und Bauchraum notwendig. Ziel ist es, den Tumor vollständig zu entfernen.
Im Anschluss an die Operation ist in den allermeisten Fällen die Durchführung einer Chemotherapie notwendig, um eventuell noch im Körper vorhandene Krebszellen abzutöten. Nach Abschluss der Chemotherapie ist laut den aktuellen Leitlinien eine Erhaltungstherapie für bis zu 2 Jahre mit einem Antikörper zu empfehlen. Hierüber wird sie ihr Ärzteteam entsprechend aufklären.
Im Rahmen der Nachsorge sollten dann regelmäßige Kontrolluntersuchungen wahrgenommen werden, um einen Rückfall oder Fernmetastsen frühzeitig zu erkennen.
Weitere Informationen zum Endometriumkarzinom finden Sie unter folgendem Link:
Deutsche Krebsgesellschaft