Impfungen sind eine der wirksamsten Maßnahmen zur Vorbeugung schwerwiegender Infektionskrankheiten. Sie schützen nicht nur die geimpfte Person selbst, sondern tragen durch die Verhinderung der Krankheitsübertragung auch zum Schutz der Gemeinschaft bei. Impfungen reduzieren die Last durch Infektionskrankheiten erheblich und leisten einen wichtigen Beitrag zur öffentlichen Gesundheit und zur Eindämmung von Epidemien.
Information zur PostVac-Ambulanz
Nach einer Impfung können in seltenen Fällen gesundheitliche Beschwerden auftreten, die unmittelbar oder nach einem Zeitraum von etwa 2–3 Wochen auftreten und abklingen oder länger bestehen bleiben können. Solche Symptome könnten auf ein sogenanntes Post-Vac-Syndrom hinweisen. Um Betroffenen gezielt Hilfe zu bieten, haben wir am Universitätsklinikum Augsburg eine PostVac-Ambulanz eingerichtet.
Falls Sie auch Symptome nach einer Impfung entwickelt haben und sich in unserer Ambulanz vorstellen möchten, melden Sie sich bitte ausschließlich über folgende E-Mail-Adresse:
Wir werden Ihnen schnellstmöglich einen Erstfragebogen zusenden; im Verlauf können weitere symptombezogene Fragebögen folgen. Wir verstehen, dass das Ausfüllen solcher Fragebögen viel Kraft und Energie kostet, dennoch helfen Sie uns so schon vor einem ersten Termin, viele wichtige Informationen zu sammeln. Diese Informationen sind essentiell, um eine symptombezogene Behandlung und Diagnostik zu gewährleisten. Aus diesem Grund bitten wir Sie höflichst um eine vollständige Bearbeitung der einzelnen Fragebögen.
Bitte beachten Sie, dass ein vollständig ausgefüllter Fragebogen uns die Möglichkeit gibt, Ihre Symptome und auch die Erkrankung selbst besser zu verstehen. Das Ausfüllen des Fragebogens stellt keine Anspruchsgrundlage für die Terminvergabe dar.
Bitte sehen Sie davon ab, nach dem Eingang Ihrer Anfrage oder dem Stand der Bearbeitung Ihres Anliegens nachzufragen oder Befunde, Arztbriefe oder andere persönliche Dokumente an unsere E-Mail-Adresse zu senden. Senden Sie uns Ihre Befunde und andere Dokumente in Kopie bitte 2-3 Wochen vor Ihrem Termin postalisch zu.
Beim ersten Termin wird eine ausführliche Anamnese von unserem medizinischen Personal erhoben, gegebenenfalls eine symptombezogene Diagnostik und Behandlungen eingeleitet oder weitere fachärztliche Konsultationen besprochen. Wenn es zielführend und der Diagnoestellung hilfreich ist, wird eine Blutentnahme und ein aktueller Laborstatus erfasst. Dieser und jeder weitere Termin ist individuell auf jeden Patienten abgestimmt, sodass unser ärztliches Personal speziell auf Ihre Symptome und Ihre Anamnese eingehen und gemeinsam mit Ihnen alle weiteren Optionen planen kann. Unter bestimmten Voraussetzungen gibt es für Patientinnen und Patienten die Möglichkeit Termine im Rahmen einer Videosprechstunde wahrzunehmen.
Aufgrund der hohen Terminanfragen variieren unsere Wartezeiten zwischen 6 -12 Monaten. Wir versuchen, alle Terminanfragen so zügig wie möglich zu bearbeiten und Ihnen schnellstmöglich einen Termin anzubieten.
Falls Sie dennoch telefonisch Kontakt aufnehmen möchten, können Sie unseren Anrufbeantworter unter folgender Rufnummer nutzen:
0821/ 400 – 3224
Wir hören den Anrufbeantworter regelmäßig ab, bitten aber primär um Kontakt via E-Mail.
Da das Krankheitsbild eines Post-Vac-Syndroms sehr vielschichtig und nicht vollständig erforscht ist, planen wir seit Oktober 2024 weitere Projekte, die diese Erkrankung untersuchen.
Resilienz, Forschung, Rehabilitation und Mechanismen der Erholung
(https://www.uni-augsburg.de/de/fakultaet/med/profs/umweltmedizin/projekte-und-studien-ubersicht/reforme/)
Bei dem Projekt REFORME handelt es sich um eine multizentrische Registerstudie. Das bedeutet, dass für diese Studie an verschiedenen Studienzentren (verschiedene Krankenhäuser) gemeinsam nach gleicher Richtlinie Daten zur Erkrankung erhoben werden. Alle teilnehmenden Zentren versuchen zunächst möglichst viele Daten in einem Register zu sammeln, um so Hinweise darüber zu erhalten, welche Faktoren die Erkrankung auslösen oder positiv wie negativ beeinflussen können. Weiterführende Informationen zu diesem und weiteren Projekten werden wir Ihnen zeitnah zur Verfügung stellen.
Möglich Symptome des Post-Vac-Syndroms (PVS)
CFS
Das Chronic-Fatigue-Syndrom (CFS) – welches durch extreme Müdigkeit mit einhergehender verminderter Belastbarkeit definiert ist – zählt neben dem posturalen Tachykardiesyndrom (kurz: PoTS) zu den häufigsten Symptomen eines Post-Vac-Syndroms bzw. auch eines Long-COVID-/Post-COVID-Syndroms. Hierbei schildern Betroffene eine Vielzahl an zusätzlichen Krankheitsanzeichen mit jeweils unterschiedlicher Ausprägung. Zusätzlich sind auch Variationen der Dauer der Symptome bei Betroffenen zu verzeichnen.
Allgemeine Beschwerden:
Einschränkungen im Bereich der Atemwege:
Einschränkungen im Bereich der Sinneswahrnehmung:
Einschränkungen im Bereich des Herz-Kreislauf-Systems:
Einschränkungen im Bereich des Nervensystems:
Sonstige Symptome:
Dies ist nur eine Aufzählung möglicher Symptome und ist nicht als umfassenden und diagnostischen Rahmen zur Diagnose des Kranheitsbildes PostVac-Syndrom zu betrachten. Mit fortlaufender Zeit wird immer neues Wissen über die Krankheitsbilder Long-Covid, Post-Covid und des Post-Vac-Syndroms erlangt, was auch dazu führt, dass die Symptome besser zugeordnet werden können.
Folgende Informationen können weiterhin zur ersten Orientierung für Betroffene dienen:
Impfreaktion:
Leichte und häufig vorkommende Reaktionen wie lokale Beschwerde – Rötungen, Schwellungen der Einstichstelle – oder Allgemeinreaktionen - Fieber, Unwohlsein, Kopfschmerzen - sind Ausdruck der gewünschten Auseinandersetzung des Immunsystems mit dem applizierten Impfstoff. Diese Reaktionen klingen für gewöhnlich nach wenigen Tagen – 1-3 Tagen, gelegentlich länger – vollständig ab. Angaben zu Häufigkeit und Art unerwünschter Arzneimittelwirkungen (UAW) sind in der Fach- und Gebrauchsinformation des entsprechenden Impfstoffs zu finden.1
Impfkomplikation/Nebenwirkung:
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW), die als schwerwiegend bezeichnet werden und nach Impfungen auftreten, sind sehr selten. Diese UAW finden sich in den Fachinformationen der einzelnen Impfstoffe und sind durch klinische Studien festgestellt worden. Jedoch ist es auch möglich, dass Komplikationen/ Nebenwirkungen, die das gewöhnliche Ausmaß einer Impfreaktion übersteigen, nach einer Impfung auftreten. 1
Impfschaden:
Ein Impfschaden ist definiert durch eine nicht vorübergehende, bereits seit mindestens 6 Monaten bestehende gesundheitliche Schädigung, die über das gewöhnliche Ausmaß einer Reaktion auf eine Schutzimpfung oder eine andere Maßnahme der spezifischen Prophylaxe hinausgeht und für die ein kausaler Zusammenhang zur Impfung oder spezifischen Prophylaxe erwiesen oder wahrscheinlich ist. 1
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Robert-Koch-Instituts.
1
RKI: www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/Nebenwirkungen/nebenwirkungen_node.html (Stand: 03.07.2024 09:21 Uhr)