Röntgen und Durchleuchtung

Die in der Röntgenröhre erzeugte Strahlung tritt durch ein Raster- und Filtersystem aus und durchstrahlt Ihren Körper. Dabei achtet die/der MTRA gewissenhaft auf eine exakte Einblendung, um die Strahlenbelastung möglichst gering zu halten. Röntgenstrahlen werden beim Durchgang durch Ihren Körper unterschiedlich stark abgeschwächt (z.B. Knochen sehr hohe Absorption -> Knochen erscheint "weiß"; lufthaltige Lunge sehr niedrige Absorption -> Luft erscheint "schwarz"). Diese abgeschwächten Strahlen werden auf der anderen Seite Ihres Körpers durch einen Flachbilddetektor wieder aufgefangen und schließlich in ein "Röntgenbild" (Summationsbild) umgerechnet.

Moderne Technik ermöglicht es uns, zunehmend weniger Röntgenstrahlen einzusetzen als noch vor ein oder zwei Jahrzehnten. Röntgenaufnahmen werden vorzugsweise in der Knochendarstellung (z.B. Knochenbrüche) und in der Herz-Lungen-Beurteilung eingesetzt (Herzgröße, Herzkonfiguration; Lungenentzündung u.a.m.). Die Röntgen-Darstellung des Bauches dient unter anderem dem Nachweis einer Darmverschlingung (Ileus) oder eines Magen-Darmdurchbruchs (Hohlorganperforation).

Das Röntgen erfordert in der Regel keine spezielle Vorbereitung. Die/der MTRA wird aber darauf achten, dass Ihre Kleidungsstücke soweit entfernt worden sind, dass sie das Röntgenbild nicht überlagern (z.B. Reißverschlüsse, Knöpfe, Bügel-BH, aber auch Münzen/Schlüssel). Schmuck (z.B. Halsketten, Ringe, Piercings) sollten vorher abgelegt werden, sofern möglich, wenn diese Region geröntgt werden soll. Unser(e) MTRA wird sie dabei unterstützen. Herzschrittmacher, Hörgeräte, andere medizinische Implantate sowie Tattoos stören das Röntgen nicht.

Das Röntgen findet – je nach Körperregion, Fragestellung und Zustand des Patienten – entweder im Stehen, im Sitzen oder im Liegen statt. Die/der MTRA braucht oftmals Ihre Mitarbeit und Unterstützung, um eine korrekte Einstellungsposition zu finden und Wiederholungsaufnahmen zu vermeiden. Da es sich beim Röntgen um eine Projektionsdarstellung in einer Ebene handelt, werden in der Regel zwei Aufnahmen der gleichen Körperregion benötigt, um die exakte Zuordnung der Strukturen zu ermöglichen.

Die Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie verfügt über folgende Röntgengeräte:

• 9 konventionelle Röntgengeräte (7 x Philips, 2 x Siemens)
• 8 mobile Röntgengeräte mit Flachdetektorsystem (6 x Fuji, 2 x Siemens)
• 1 Thoraxarbeitsplatz (Siemens)
• 2 OPG/DVT-Geräte (Sirona, NewTom)
• 1 Durchleuchtungsarbeitsplatz (Philips)

Ähnlich wie zum konventionellen Röntgen werden mittels einer Röntgenröhre Röntgenstrahlen erzeugt, welche über Blendensysteme auf die zu untersuchende Körperregion eingegrenzt und fokussiert werden. Durch das menschliche Gewebe werden Röntgenstrahlen teilweise absorbiert oder abgeschwächt aufgrund ihrer unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften. Auf der gegenüberliegenden Seite des Patienten befindet sich ein Detektor der die Strahlung erfasst und in ein Bildsignal umwandelt. Um der Untersuchung die nötige Aussagekraft zu geben muss dem Patienten ein Kontrastmittel appliziert werden, welches entweder oral (zum Trinken) oder rektal (als Einlauf) in den Körper gelangt.

Die Durchleuchtungsuntersuchung  eignet sich aufgrund der dynamischen Bildgebung zur Untersuchung der folgenden Organe:

• Oberer Verdauungstrakt: bei Schluckstörungen z.B. nach Schlaganfall, Divertikelbildgebung, Lagebestimmung des Magens, tumorbedingte Veränderungen von Speiseröhre und Magen
• Unterer Verdauungstrakt: zur Darstellung des End- und Dickdarms z.B. nach Operationen am Darm, Funktionsdiagnostik bei Mastdarmentleerungsstörungen (Defäkographie).
• Myelographie zur Darstellung des Rückenmarkskanals, insbesondere bei Kontraindikationen für eine MRT-Untersuchung
• Arthrographie von Gelenken vor MRT-/CT-Untersuchung
• Darstellung von Portsystemen oder Dranaigeanlagen

Die radiologische Arthrographie stellt eine invasive Spezialuntersuchung dar, bei der unter Röntgendurchleuchtung gezielt mit einer dünnen Punktionsnadel  Kontrastmittel in das Gelenk eingebracht wird. Dies geschieht in der Regel (außer Handgelenk) unter örtlicher Betäubung. Aufgrund der Invasivität verlangt diese Untersuchung eine strenge Indikationsstellung, d.h. sie geschieht auf Veranlassung des Sie behandelnden Orthopäden oder Chirurgen.  Diese Untersuchung ist aufklärungspflichtig!

Diese aufwendige, da unter sterilen Bedingungen erfolgende Technik wird praktiziert, um optimale Abbildungsmöglichkeiten für bestimmte wichtige Strukturen im Gelenk zu erlangen, was sonst nicht möglich wäre (z.B. Labrumbeurteilung an Hüfte und Schulter, TFCC-Beurteilung am Handgelenk, Knorpelbeurteilung am Sprunggelenk).

In der Mehrzahl der Fälle erfolgt im Anschluß an die Kontrastmittel-Einspritzung die Untersuchung in der MRT (MR-Arthrographie); in bestimmten Einzelfällen auch als CT-Arthrographie.

Laborwerte (Kreatinin, TSH) sind nur in Ausnahmefällen erforderlich, ebenso die Blutgerinnungswerte. Allerdings sollen blutgerinnungshemmende Mittel (z.B. Marcumar, Aspirin etc.) rechtzeitig pausiert werden (Rücksprache erforderlich).

Schwere körperliche Arbeit sollte am Arthrographie-Tag vermieden werden (Kontrastmittelresorption innerhalb von 6 - 12 Std.). Wegen der örtlichen Betäubung in der Leistenregion bei der Hüftarthrographie sollte an diesem Tag kein eigenständiges Autofahren erfolgen.