Coronavirus -
Kinder fragen, wir antworten

Ein Virus ist ein winzig kleiner Krankheitserreger, den man mit dem bloßen Auge nicht sehen kann. Das neue Coronavirus gehört zur Familie der sogenannten Corona-Viren, die man schon lange kennt. Es gibt in dieser Familie verschiedene Viren. Einige sind harmlos und lösen nur leichten Husten und Schnupfen aus. Andere machen stärker krank – so auch das neuartige Corona-Virus mit dem Namen SARS-CoV-2.
Coronaviren sehen unter dem Mikroskop wie ein Kranz aus. Deshalb der Name "Corona", denn das ist lateinisch und bedeutet "Kranz" oder "Krone".

Das neue Virus heißt SARS-CoV-2, weil am Anfang vermutet wurde, dass es wie das schon länger bekannte SARS-Virus eine schwere Lungenerkrankung verursachen kann - denn SARS steht für die Bezeichnung: schweres akutes respiratorisches Syndrom, also eine schwere Lungenerkrankung. Und auch die Krankheit, die von diesem neuen Virus ausgelöst wird, hat einen Namen: Covid-19. Das ist die Abkürzung für „Corona Virus Disease“, was aus dem Englischen übersetzt heißt: Corona-Virus-Erkrankung. Die 19 steht für das Jahr 2019, also das Jahr, in dem die Krankheit zum ersten Mal ausgebrochen ist.

Ärzte und Wissenschaftler haben in den vergangenen Wochen viel geforscht und Neues über das Virus heraus gefunden, so dass wir jeden Tag mehr über das Virus und die Erkrankung, die es auslöst, wissen.

Forscher vermuten, dass zuerst ein Wildtier an dem Virus erkrankt war und es dann einen Menschen angesteckt hat. So eine Übertragung kann zum Beispiel passieren, wenn Menschen mit Blut oder Fleisch von infizierten Tieren Kontakt haben. Die ersten Fälle sind in der chinesischen Stadt Wuhan aufgetreten. Dort haben viele Menschen einen Markt für Wildtiere besucht. Vermutlich war dort eine Fledermaus infiziert, sagen Forscher. Und weil jeden Tag viele Millionen Menschen mit Flugzeugen, Autos und Zügen verreisen, konnte das Virus schnell in andere Länder getragen werden.

Das Virus wird von Mensch zu Mensch, durch eine sogenannte Tröpfcheninfektion, übertragen. Das passiert zum Beispiel, wenn ein Corona-Patient hustet oder niest. Er verteilt dabei die Krankheitserreger in der Luft und jemand anderes atmet sie ein. Auch über verunreinigte Gegenstände und über die Hände können die Viren weitergegeben werden. Von der Ansteckung bis zum Krankwerden kann es bis zu zwei Wochen dauern. Auch in dieser Zeit, also noch bevor jemand sich richtig krank fühlt, ist er oder sie bereits ansteckend.

Menschen, die sich mit dem Coronavirus anstecken, können folgende Symptome bekommen: Durchfall, Fieber, Halskratzen und Husten. Andere Menschen verlieren ihren Geschmackssinn oder haben auch Atemprobleme und können eine sehr schwere Lungenentzündung bekommen. Es gibt aber auch Menschen, die das Virus in sich tragen und gar nichts davon spüren. Experten gehen bisher davon aus, dass für gesunde Kinder und Jugendliche das Virus nicht besonders gefährlich ist. Dafür sind ältere und sehr kranke Menschen anfälliger für eine Infektion, für diese Personen ist das Virus auch gefährlicher.

Gegen eine Ansteckung mit dem Coronavirus gibt es momentan noch keinen Impfstoff. Viele Krankheitszeichen, wie z.B. Fieber und Husten können aber behandelt werden. Außerdem ist es wichtig frühzeitig mit der Behandlung zu beginnen um schwerere Krankheitsverläufe zu vermeiden.

Es ist wichtig, dass sich das Virus langsam verbreitet, damit in den Krankenhäusern genug Platz für Menschen ist, bei denen die Krankheit schwerer verläuft. Wenn viele Menschen nämlich gleichzeitig erkranken, gibt es auch mehr schwere Verläufe der Erkrankung und mehr Menschen, die einen Arzt brauchen. Weil aber die Krankenhäuser nicht unbegrenzt Platz haben, soll die Ausbreitung des Virus verlangsamt werden. Die Idee dahinter: Patienten, die wieder gesund sind, verlassen das Krankenhaus. Dann ist Platz für neue Patienten, die sich angesteckt haben.

Das Tragen von Alltagsmasken, also Masken, bei denen Mund und Nase bedeckt sind, kann dabei helfen, andere Menschen vor der Krankheit zu schützen. Beim normalen Ausatmen, Husten oder Niesen verteilen sich die Viren automatisch in der Luft. Mit Maske pustet man weniger Krankheitserreger in die Umwelt. Damit schützt der Mundschutzträger also andere. Mittlerweile wissen wir, dass nicht alle Menschen, die das Virus in sich tragen, sich auch krank fühlen. Deswegen ist es sinnvoll eine Alltagsmaske dort zu tragen wo viele Menschen zusammenkommen, z.B. in öffentlichen Verkehrsmittel oder beim Einkaufen.

Momentan gibt es keine Hinweise darauf, dass Haustiere wie Hunde oder Katzen sich mit dem Virus anstecken können. Auch wenn das Virus wahrscheinlich von einer Fledermaus auf den Mensch übertragen wurde, gibt es keine Anzeichen dafür, dass ein Haustier das Virus an den Menschen weitergeben könnte.