Die Intraoperative Radiotherapie (IORT) ist eine spezialisierte Behandlungsoption für Patienten mit Gehirntumoren und Wirbelsäulenmetastasen. Bei dieser Technik wird während einer Operation eine hochdosierte Strahlentherapie direkt an den Tumorbereich abgegeben, nachdem der Tumor chirurgisch entfernt wurde. Die IORT ermöglicht eine präzise Bestrahlung von Tumorgewebe, das möglicherweise nicht vollständig entfernt werden konnte, während gesundes Gewebe in der Umgebung geschont wird.
Besonderheiten der IORT bei Gehirntumoren und Wirbelsäulenmetastasen:
1. Präzise Dosierung: Die Strahlendosis kann gezielt auf den Tumorbereich ausgerichtet werden, was eine hohe lokale Tumorkontrolle ermöglicht und gleichzeitig das Risiko von Nebenwirkungen auf benachbartes gesundes Gewebe verringert.
2. Minimierte Wiederholungsbehandlung: Da die Strahlentherapie direkt während der Operation verabreicht wird, kann der Tumor zügig nach der Entfernung adjuvant (Chemotherapie) behandelt werden. Längere Wartezeiten werden reduziert.
3. Zeiteffizienz: Die IORT wird direkt während der Operation durchgeführt, was den Gesamtbehandlungszeitraum und die Zeit im Krankenhaus verkürzt.
Verwendung bei Gehirntumoren und Wirbelsäulenmetastasen:
* Gehirntumoren: Bei Patienten mit primären Gehirntumoren oder metastatischen Tumoren wird die IORT oft eingesetzt, wenn Tumorgewebe im Operationsbereich zurückbleiben könnte oder das Risiko einer Rezidivbildung besteht. Durch die Kombination von chirurgischer Tumorentfernung und intraoperativer Bestrahlung wird die Chance auf lokale Tumorkontrolle erhöht.
* Wirbelsäulenmetastasen: Bei Metastasen in der Wirbelsäule, die schwer zugänglich sind oder ein hohes Risiko für neurologische Schäden mit sich bringen, kann die IORT helfen, das Tumorgewebe gezielt zu behandeln und so im Einzellfall eine gute lokale Tumorkontrolle ohne anschliessende Nachbestrahlung zu ermöglichen. Diese Methode befindet sich in Augsburg in experimenteller Erprobung.
Insgesamt bietet die Intraoperative Radiotherapie eine vielversprechende Möglichkeit, Tumoren gezielt zu behandeln, insbesondere in schwierigen anatomischen Bereichen wie dem Gehirn und der Wirbelsäule. Sie stellt eine wertvolle Ergänzung zur klassischen chirurgischen Tumorentfernung und externen Strahlentherapie dar.
Die enge Kooperation zwischen der Klinik für Strahlentherapie und der Klinik für Neurochirurgie am UKA ist nicht nur in der klinischen Praxis essentiell.
Über die Jahre konnte die Technik auch wissenschaftlich weiterentwickelt werden, sodass der Stadndort Augsburg im Bereich der intraoperativen Strahlentherapie weltweit eine Vorreiterrolle einnimmt.
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