Wie kann ich einen Termin vereinbaren?
Sie können sowohl telefonisch über unsere gynäkologische Amulanz als auch via Email oder Kontaktformular einen Termin bei uns vereinbaren. Entsprechende Kontaktdaten finden Sie hier.
Abhängig von der Dringlichkeit Ihres Befundes erhalten Sie Ihren Termin innerhalb von 3 Monaten. In dringenden Fällen ist auch eine kurzfristige Terminvergabe möglich. Bitte halten Sie hierfür Ihren Befund bereit.
Was ist das humane Papillomavirus (HPV)?
Das humane Papillomavirus (HPV) ist ein Virus, das Feigwarzen oder auch Krebs verursachen kann. Es gibt mehr als 100 verschiedene Typen von HP-Viren. Diese werden in verschiedene Gruppen eingeteilt:
- "low risk HPV": Typen mit geringem Risiko, verursachen selten Gebärmutterhalskrebs, insbesondere die HPV-Typen 6 und 11 können Genitalwarzen verursachen
- "high risk HPV": Hochrisiko-HPV-Typen, können über Krebsvorstufen (Dysplasien) Gebärmutterhalskrebs verursachen, häufigste Vertreter sind die HPV-Typen 16 und 18
Wie kann man sich mit HPV infizieren?
HPV wird durch direkten Haut-zu-Haut oder Schleimhaut-Kontakt übertragen (z.B. Geschlechtsverkehr). Es ist sehr unwahrscheinlich, sich durch Schmierinfektion, z.B. Nutzung einer öffentlichen Toilette, zu infizieren. Im Gegensatz zu anderen schwerwiegenden Geschlechtskrankheiten bieten Kondome keinen sicheren Schutz gegen HPV. Viele Menschen mit HPV wissen nicht, dass sie infiziert sind. Dies hilft dem Virus, sich unbemerkt zu verbreiten.
Wie äußert sich eine HPV-Infektion und was sind die Risiken?
Zum Zeitpunkt der Infektion zeigen die Betroffenen keine Symptome. Mindestens 80 Prozent der Frauen kommen im Laufe ihres Lebens mit dem humanen Papillomavirus in Kontakt. Meistens kann das körpereigene Immunsystem das Virus bekämpfen, bevor es Schaden anrichtet. Wenn die Infektion aber fortbesteht (in bis zu 20 Prozent der Fälle), besteht die Möglichkeit, dass sich Feigwarzen oder über Krebsvorstufen (Dysplasien) ein Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) entwickelt. Dabei dauert es in der Regel viele Jahre, bis eine HPV-Infektion Krebs verursacht. Je nach Eintrittspforte des Virus kann eine HPV-Infektion bei Frauen neben einem Zervixkarzinom auch Krebs der Vagina (Vaginalkarzinom) oder des äußeren Genitals (Vulvakarzinom) und bei Männern z.B. ein Peniskarzinom verursachen. Bei Männern und Frauen kann zudem Analkrebs oder Krebs in Mund und Rachen entstehen.
Kann eine Infektion mit HPV verhindert werden?
Ja. Der beste Schutz gegen HPV ist eine Impfung. Der Impfstoff wirkt am besten, wenn er verabreicht wird, bevor eine Person mit HPV in Kontakt kommt. Aus diesem Grund empfiehlt die STIKO eine Impfung von Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren, idealerweise vor dem ersten Geschlechtsverkehr.
Der Impfstoff Gardasil 9 verhindert eine Infektion mit den HPV-Typen, die bei Frauen am häufigsten präkanzeröse Läsionen und Gebärmutterhals-, Vulva-, Vaginal- und Analkarzinome oder auch Genitalwarzen verursachen (Schutz vor den HPV-Typen 6, 11, 16, 18, 31, 33, 45, 52 und 58).
Was sind Risiken für Gebärmutterhalskrebs?
Der wichtigste Risikofaktor für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs ist die HPV-Infektion. Ein weiterer wichtiger Risikofaktor ist das Rauchen: Es erhöht das Risiko für Gebärmutterhalskrebs und verringert die Chance auf das Ausheilen einer HPV-Infektion. Auch Erkrankungen oder Arzneimittel, die das Immunsystem schwächen, erhöhen das Risiko.
Welche Tests gibt es zur Gebärmutterhalskrebsvorsorge?
Es gibt zwei verschiedene Tests, mit denen Frauen auf Gebärmutterhalskrebs und seine Vorstufen untersucht werden können:
- Der Papanicolaou- ("PAP")-Abstrich:
Der PAP-Abstrich ist eine Methode zur Untersuchung von Zellen aus dem Gebärmutterhals. Um einen PAP-Abstrich durchzuführen, führt der Arzt eine gynäkologische Untersuchung durch und sammelt mit einer kleinen Bürste oder einem Schwamm Zellen vom Gebärmutterhals und dem Gebärmutterhalskanal. Die Zellen werden auf einem Objektträger ausgestrichen und von Zytologen beurteilt. - Der humane Papillomavirus- (HPV)-Test:
Ein HPV-Abstrich kann zusammen mit einem PAP-Abstrich bei der Spiegeleinstellung durchgeführt werden.
Wer sollte an der Gebärmutterhalskrebsvorsorge teilnehmen und wie häufig?
Die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs wird in Deutschland als organisiertes Screeningprogramm angeboten: Frauen ab einem Alter von 20 Jahren haben einen Anspruch auf Gebärmutterhalskrebsvorsorge und werden regelmäßig auf die Möglichkeit zur Teilnahme aufmerksam gemacht.
- Frauen im Alter von 20 bis 34 Jahren können einmal jährlich einen PAP-Abstrich wahrnehmen. Je nach Ergebnis können sich weitere Untersuchungen anschließen: eine weitere zytologische Untersuchung, ein Test auf genitale Infektionen mit humanen Papillomaviren (HPV-Test) oder eine Kolposkopie (Spiegelung unter Verwendung einer starken Lupe und spezieller Färbungen) des Gebärmutterhalses.
- Frauen ab 35 Jahren wird alle drei Jahre eine Kombinationsuntersuchung bestehend aus einem HPV-Test und einem PAP-Abstrich angeboten. Je nach Ergebnis können sich weitere Untersuchungen anschließen: eine weitere Ko-Testung oder eine Kolposkopie des Gebärmutterhalses.
- Unabhängig vom organisierten Programm können Frauen wie bisher jährlich eine klinische gynäkologische Untersuchung in Anspruch nehmen, soweit diese nicht bereits im Rahmen des Screening-Programms erfolgt ist.
Was geschieht bei auffälligen Befunden?
Sollte ein Befund der Gebärmutterhalskrebsvorsorge auffällig sein, so wird sich Ihr Arzt mit Ihnen in Verbindung setzen. Häufig wird man Sie zu einer sogenannten Abklärungskolposkopie in eine Dysplasiesprechstunde überweisen. Erst wenn sich hierbei Hinweise auf eine höhergradige Krebsvorstufe ergeben ist eine Therapie erforderlich.
Wie läuft meine Untersuchung in der Klinik ab?
Bei Erstvorstellung in unserer Sprechstunde besprechen wir gemeinsam Ihre Vorgeschichte sowie die von Ihnen mitgebrachten Befunde. Im Anschluss folgt eine gynäkologische Untersuchung mit Betrachtung des Muttermundes bzw. des auffälligen Befundes durch eine Lupe (Kolposkop). Meist führen wir die sogenannte Essig- und Jodprobe durch und entnehmen ggf. eine Probebiopsie. Dies ist in der Regel schmerzfrei. Nach Erhalt der Ergebnisse besprechen wir mit Ihnen die Befunde und das weitere Vorgehen.
Was ist eine Konisation?
Sollte in Zusammenschau aller Befunde eine Entfernung des erkrankten Gewebes am Gebärmutterhals empfohlen werden, erfolgt dies in der Regel durch eine sogenannte Konisation. Das veränderte Gewebe wird hierbei mittels einer elektrischen Schlinge unter kolposkopischer (Lupen-) Sicht abgetragen. Dies kann ambulant in örtlicher Betäubung oder auch in Vollnarkose stattfinden. Je nach Lebensabschnitt stehen unterschiedliche Aspekte, wie zum Beispiel Kinderwunsch, bestimmte Vorerkrankungen oder ein hohes Sicherheitsbedürfnis im Vordergrund. Diese werden individuell in der Therapieplanung berücksichtigt. Abhängig von Ihrem Befund sind gegebenenfalls auch andere Therapieverfahren notwendig, zum Beispiel eine CO2-Laserung, medikamentöse Therapie, Gebärmutterspiegelung, Exzision des erkrankten Gewebes oder auch ein größerer operativer Eingriff. Wir beraten Sie individuell.
Wie läuft der Tag der OP ab?
Vor jeder Operation findet in unserer Sprechstunde ein Gespräch zur OP-Planung statt. Hierbei erhalten Sie alle Informationen zum geplanten Eingriff und zeitlichem Ablauf am OP-Tag. Am Tag des geplanten Eingriffs finden Sie sich zur vorab verabredeten Uhrzeit und ggf. nüchtern im Universitätsklinikum ein. Sie werden auf eine präoperative Tagesstation aufgenommen. Dort werden Sie zur Operation vorbereitet und nach der Operation noch einige Stunden bis zur Abholung überwacht. Vor Entlassung erfolgt eine postoperative Visite durch den behandelnden Arzt. Hierbei erhalten Sie Verhaltenshinweise für die Zeit nach der OP, einen Arztbrief, eine Überweisung zur Nachsorgeuntersuchung und eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung.
Worauf muss ich nach einer Konisation achten?
Wir empfehlen, am Tag der Operation Anstrengung zu vermeiden. Im Falle einer Gabe von Beruhigungs-, Schmerz- oder Betäubungsmitteln kann das Reaktionsvermögen beeinträchtigt sein, sodass Sie in den ersten 24 Stunden nach der OP nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen dürfen. Bis zur Nachsorgeuntersuchung nach 3-6 Wochen bei Ihrem Frauenarzt empfehlen wir, keine Tampons zu benutzen und ebenso auf Vollbäder, Sauna- und Schwimmbadbesuche sowie Geschlechtsverkehr zu verzichten.
Im seltenen Fall von Fieber, starker Blutung oder starken Schmerzen sollten Sie sich unverzüglich bei einem Arzt oder in der gynäkologischen Notaufnahme im Haus vorstellen.
In einem endgültigen Arztbrief teilen wir Ihrem Frauenarzt alle Befunde mit. Bis zum Erhalt aller histopathologischen Untersuchungen vergehen nach der Operation meist 2-4 Wochen. In diesem Arztbrief beschreiben wir auch die von uns empfohlene Nachsorge. Diese besteht in der Regel aus einer gynäkologischen Untersuchung zusammen mit HPV- und PAP-Abstrichentnahme 6, 12 und 24 Monate nach OP bei Ihrem Frauenarzt.