Am Universitätsklinikum Augsburg führen wir seit über 10 Jahren endoskopische Wirbelsäuleneingriffe durch. Im Laufe der Jahre konnten wir diese OP-Technik weiter verfeinern und unser endoskopisches OP-Spektrum erweitern.
Bei einer endoskopischen Wirbelsäulen-Operation wird über einen kleinen Hautschnitt (ca. 1 cm) ein starres Rohr mit einer Kamera und einem Arbeitskanal eingeführt. Der Operateur kann dann über einen Bildschirm operieren und verschiedene Instrumente über den Arbeitskanal nutzen.
Endoskopische Eingriffe an der Lendenwirbelsäule
Interlaminärer Zugang: Dabei wird mit dem Endoskop der Wirbelkanal zwischen zwei benachbarten Wirbelbögen (interlaminär) eröffnet. Über diesen Zugang kann entweder ein Bandscheibenvorfall entfernt oder eine Einengung des Wirbelkanals dekomprimiert werden.
Transforaminaler Zugang: Hier wird das Endoskop seitlich an das Nervenaustrittsloch geführt. Weit seitlich gelegene Bandscheibenvorfälle können darüber in schonender Art und Weise entfernt und Einengungen des Nervenaustrittsloches beseitigt werden.
ENDOLif: Im Rahmen einer Versteifungsoperation kann endoskopisch assistiert über einen veränderten transforaminalen Zugang ein Platzhalter in das Bandscheibenfach eingebracht werden, ohne dafür den Wirbelkanal zu eröffnen.
Endoskopischer Eingriff an der Halswirbelsäule
Foraminotomie: Bei seitlich gelegenen Bandscheibenvorfällen an der Halswirbelsäule oder bei einer knöchernen Einengung kann mit dem Endoskop über eine Eröffnung des Nervenaustrittsloches (Foramen) dekomprimiert werden.
Schmerztherapeutische Eingriffe
Endoskopisch assistierte Thermokoagulation der Facettengelenke oder des Iliosakralgelenkes: Durch die Verödung (Thermokoagulation) von Schmerzrezeptoren an den kleinen Wirbelgelenken oder dem Iliosakralgelenk wird eine Schmerzlinderung erreicht. Im Gegensatz zur herkömmlichen Therapie mit sogenannten Nadelelektroden kann mit dem Endoskop eine großflächigere Verödung unter Sicht durchgeführt werden. Dadurch wird in der Regel eine länger andauernde Wirkung erreicht.