Neubau des Universitätsklinikums Augsburg: Historische Weichenstellung für moderne Spitzenmedizin

Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Klaus Markstaller präsentiert am 28. November 2024 den aktuellen Planungsstand und die zugrundeliegende Medizinstrategie im Augsburger Stadtrat.

Augsburg, 28.11.2024 I Das Universitätsklinikum Augsburg (UKA) geht mit einem Neubau in eine neue Ära der Spitzenmedizin. Auf Grundlage des Ministerrat-Beschlusses vom 14.März.2023 entsteht bis Ende der 2030er Jahre (Ziel Inbetriebnahme) auf einer Gesamt-Nutzfläche von 142.620 m² ein modernes universitäres Klinikum, das Wissenschaft und Patientenversorgung in optimaler Weise vereint. „Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Staatsminister Markus Blume sowie der gesamten Bayerischen Staatsregierung gebührt für diese mutige und zukunftsweisende Entscheidung großer Dank“, so der Ärztliche Direktor des UKA, Prof. Dr. Markstaller. “Dies ist eine historische Weichenstellung für die Gesundheitsversorgung der Menschen in der ganzen Metropolregion Augsburg“. Das „neue UKA“ westlich des heutigen Bestandsgebäudes soll für Spitzenmedizin, die auf personalisierte Therapien, Interdisziplinarität, Nachhaltigkeit und Digitalisierung setzt, stehen. Ziel ist es, die universitäre Spitzenmedizin auf höchstem Niveau zu stärken, die Gesundheitsversorgung für die Region nachhaltig zu verbessern und gleichzeitig eine enge Verzahnung von Forschung, Lehre und klinischer Praxis zu ermöglichen – zum Wohle der Menschen in Augsburg und Schwaben.

Ein modernes Medizinstrategie-Konzept als Basis

Der Neubau basiert auf einem umfassenden Medizinstrategiekonzept, das eine klare Trennung von Akut- und Elektivmedizin vorsieht. Diese zukunftsweisende Struktur ermöglicht eine effizientere Patientenversorgung und schafft Resilienz, insbesondere in Krisensituationen. Neue Ansätze wie „Same Day Surgery“ und der Einsatz digitaler Technologien treiben die Transformation hin zu personalisierter Medizin voran. Die enge Verzahnung mit der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg fördert zudem den wissenschaftlichen Fortschritt und die schnelle Umsetzung neuer Erkenntnisse in die klinische Praxis. Forschung, Lehre und Versorgung verschmelzen in einem Campuskonzept, das auf Interdisziplinarität, Innovation und Nachhaltigkeit setzt.

Wissenschaftsminister Markus Blume: „Eine Blaupause für die Unimedizin der Zukunft“

Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume: „Wir entwickeln in Augsburg eines der modernsten Klinikareale in Europa. Unser Ziel: Beste Bedingungen für Forschung und Versorgung, für Patienten und Personal. Herzlichen Dank an Prof. Dr. Klaus Markstaller, Michael Bungarten und das gesamte UKA-Team, dass sie das Mammutprojekt so klug und kraftvoll angehen. Ihr Medizinstrategie-Konzept mit dem klaren Fokus auf Interdisziplinarität und Vernetzung wird eine Blaupause für die Unimedizin der Zukunft. Für den Neubau und die Planungen holen wir alle mit ins Boot: Das neue UKA wird ein großes Gemeinschaftswerk. Jetzt unterstützen wir die Stadt bei den nächsten Schritten auf dem Weg zum Bebauungsplan.“

Sanierung des Bestandsgebäudes keine Alternative

Der aktuelle Gebäudebestand des UKA aus den 1980er Jahren ist technisch und funktional nicht mehr zeitgemäß. Verschärft wird die Situation durch die Hochhausbauweise. Sie erhöht das Risiko relevanter Betriebsstörungen trotz laufender Sanierungen und Modernisierungen, die bis zum Ende der Betriebszeit fortdauern werden. Die baulichen Maßnahmen der vergangenen Jahre haben deutlich gezeigt, dass das Gebäude und seine technischen Anlagen so stark verschlissen sind, dass eine vollständige Generalsanierung im laufenden Betrieb nicht nur unwirtschaftlich wäre, sondern sich über viele Jahrzehnte erstrecken würde.

Der Klinikbetrieb könnte währenddessen nur unter enormen Einschränkungen aufrechterhalten werden, was mit erheblichen Belastungen für Patienten und Mitarbeitende einherginge. Zudem wird die bessere energetische Bilanz eines Neubaus positive Auswirkungen auf das Klima haben.

Schlüsselfaktoren für die Auswahl des Baufeldes

Mit Beschluss des Lenkungsausschusses vom 26. Juli 2024 liegt aktuell eine Festlegung auf das, vom heutigen UKA aus gesehen, westlich gelegene Baufeld vor. Dies wird nun im Rahmen der Baurechtsschaffung konkretisiert. Der Neubau auf dem „Baufeld West“ ermöglicht einen sofortigen Start der Planungen ohne Verzögerungen durch Sanierungsrisiken. Derzeit wird davon ausgegangen, dass Ende 2025 das für die Schaffung des Baurechts erforderliche Bebauungsplanverfahren von der Stadt Augsburg eingeleitet und 2026 ein interdisziplinärer Realisierungswettbewerb für den Klinikneubau ausgelobt werden kann. Nach Abschluss der anschließenden Planungsphase können die Bauleistungen nach geltendem Vergaberecht EU-weit ausgeschrieben werden.

Durch diese standardisierten Abläufe wird ein hohes Maß an Planungssicherheit gewährleistet, da potenzielle versteckte Mängel, wie sie bei einer Sanierung eines älteren Gebäudes auftreten könnten, ausgeschlossen sind. Gleichzeitig verkürzt der Neubau die Umsetzungszeit erheblich, da das im Jahr 2025 in Betrieb gehende Zentrum für Intensivtherapie (ZIT), dessen Neubau von Stadt und Landkreis Augsburg finanziert werden, in den Neubau integriert werden kann. Die nun angedachte Lösung macht den Weg frei für die Vision eines modernen Medizinparks, an dem Forschung, Lehre und klinische Versorgung eine Einheit bilden. Geplant ist ein attraktiver, lebensfreundlicher Campus, der für Patienten, Mitarbeitende und auch die Bevölkerung ein attraktiver Lebensraum werden soll. Die Augsburger universitäre Spitzenmedizin braucht den Lückenschluss zwischen neuem Campus der Medizinischen Fakultät und dem Neubau, der bei dieser Standortwahl am sinnvollsten ist. Zudem ist eine nicht nur inhaltlich, sondern auch bauliche Trennung von Akut- und Elektivmedizin an dieser Stelle und im Direktanschluss an das Campusgelände der Medizinischen Fakultät bestmöglich umsetzbar.

Gutachterlich begleitete Standortfindung und Rücksichtnahme auf Umweltbelange

Zur Standortfindung wurden im Vorfeld zahlreiche Gutachten und Untersuchungen durch das Staatliche Bauamt Augsburg in Auftrag gegeben; eine Vielzahl von Abstimmungen mit Fachbehörden hat bereits in dieser frühen Projektphase stattgefunden. So konnten alle entscheidungserheblichen Belange, insbesondere auch naturschutzfachlicher Art, schon bei der Standortentscheidung umfassend berücksichtigt und abgewogen werden. Im Rahmen des Bauleitplanverfahrens werden alle relevanten Ergebnisse z.B. zu naturschutzrechtlichen Belangen, Artenschutz, Immissionsschutz oder Altlasten eingebracht und konkretisiert. Art und Umfang der erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen hängen stark von der Größe des Baufelds ab und können deswegen erst im Bauleitplanverfahren konkretisiert werden. Denkbar sind aber unter anderem Park- und Erholungsgebietsentwicklungen auf den Flächen der bisherigen Bestandsgebäude des Universitätsklinikums. Flora und Fauna wurden auf dem gesamten Areal über einen Zeitraum von einem Jahr kartiert. Auf Basis dieser Kartierung werden im Rahmen einer speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (saP) notwendige Maßnahmen ermittelt.

Bedeutung für die Region und die Bürgerinnen und Bürger

Neben der verbesserten medizinischen Versorgung stärkt der Neubau die regionale Wirtschaft durch die Schaffung neuer Arbeitsplätze, Studienmöglichkeiten und die Ansiedelung von Unternehmen der Medizinbranche. Ein lebensfreundlicher Campus, der moderne Architektur mit optimaler Funktionalität verbindet, wird Mitarbeitenden, Patienten und der Öffentlichkeit gleichermaßen zugutekommen. 

Ein gemeinsamer Kraftakt für die Zukunft

Mit dem Neubau des Universitätsklinikums Augsburg wird ein Leuchtturmprojekt der Spitzenmedizin realisiert, das sowohl die Versorgung der Bevölkerung als auch die wirtschaftliche und wissenschaftliche Entwicklung der Region nachhaltig stärkt. Die Zeit drängt – und der Neubau ist die einzige Möglichkeit, Augsburgs universitäre Spitzenmedizin zügig und effektiv für die kommenden Jahrzehnte fit zu machen.

Website mit wichtigsten Informationen für Bürgerinnen und Bürger online

Ab sofort steht eine Website des UKA für die Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung, die auf alle aktuell wichtigsten Fragen fundierte Antworten gibt.
Weitere kommunikative Maßnahmen ab 2025 sind geplant, um Öffentlichkeit, Mitarbeitende und Patienten transparent und proaktiv zu informieren.

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