Bayerisches Kinderschmerzzentrum feiert 10. Jubiläum

Seit seiner Gründung vor zehn Jahren hat es hunderten Kindern und Jugendlichen mit chronischen Schmerzen geholfen.

Hinweis:

Dies ist eine Pressemitteilung des Universitätsklinikums Augsburg.
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Augsburg | Es beginnt oft völlig harmlos. Der Fuß knickt um beim Schulsport. Dann tut der Zeh ein bisschen weh oder das Sprunggelenk. In Paulas Fall wurde daraus ein CRPS, das Komplexe regionale Schmerzsyndrom (engl.: Complex Regional Pain Syndrom), auch Reflexdystrophie genannt. In der Regel äußert es sich durch massive, langanhaltende Schmerzen ohne erkennbare organische Ursache oder nach bereits abgeschlossenem Heilungsprozess.

Paula, damals neun Jahre alt, ist einer der ersten Gipfelstürmer des gerade gegründeten Bayerischen Kinderschmerzzentrums, dessen Herzstück die Station Gipfelstürmer ist. Sie zieht für sechs Wochen auf der Station ein und fühlt sich „ein bisschen wie im Internat, nicht wie im Krankenhaus“. Neun Jahre ist das her. Das Jubiläum wird nun groß gefeiert

am Freitag, 14. März, von 13 bis 18 Uhr, und
am Samstag, 15. März, von 9 bis 13 Uhr,
im Neuen Lehrgebäude, Am Medizincampus 2, 86156 Augsburg
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Neben einem festlichen Rahmenprogramm mit Grußworten und Rückblicken, erwarten Sie zwei Tage mit informativen Vorträgen und spannenden Workshops, die Ihnen Einblicke in die Arbeit auf unserer Kinderschmerzstation geben sollen. Nutzen Sie die Gelegenheit, mehr über die interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie sowie die emotionale Begleitung von Kindern und Jugendlichen mit chronischen Schmerzen zu erfahren. Am Freitag erwarten wir gegen 14 Uhr zudem die Bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, Judith Gerlach, die sich bereits im Vorfeld zum Bayerischen Kinderschmerzzentrum äußerte: „Chronische Schmerzen haben nicht nur körperliche Ursachen. Auch psychische und soziale Faktoren spielen eine große Rolle. Deshalb arbeiten in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Augsburg Ärzte, Psychotherapeuten, Ergo- und Physiotherapeuten eng zusammen, um die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten. Dies schließt auch die spätere Nachsorge zu Hause mit ein. Ich setze mich dafür ein, dass Kindern und Jugendlichen auch in Zukunft durch solche Zentren ein schmerzfreieres Leben ermöglicht wird.“

Rosemarie Ahnert, die das Kinderschmerzzentrum seit seiner Gründung oberärztlich leitet, erläutert die sogenannte multimodale Schmerztherapie, mit der sie vor neun Jahren auch Paula helfen konnte: „Die multimodale Schmerztherapie ist eine ganzheitliche Behandlungsform, die die bio-psycho und sozialen Aspekte bei chronischen Schmerzen berücksichtigt. Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden unter chronischen Schmerzen, was sie im Alltag sehr beeinträchtigen kann. Die Kinder und Jugendlichen erfahren durch unser interdisziplinäres Team mehr über Schmerzentstehung, -wahrnehmung und -empfindung. Sie erlernen Techniken, um im Alltag besser mit dem Schmerz umgehen zu können und werden von uns begleitet und gestärkt, wieder einen altersentsprechenden Alltag gestalten und leben zu können.“

BU: Am Bayerischen Kinderschmerzzentrum der Uniklinik Augsburg kommt die multimodale Schmerztherapie bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Schmerzen zur Anwendung. © Samuel Tschaffon