Handball-Legende, Transplantationsmediziner, Preisträger
Erneut wurden Prof. Dr. med. Matthias Anthuber, sein Team der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie und die Augsburger km Sport-Agentur für ihr Projekt „Organspendelauf“ geehrt. Im Rahmen der Tagung der Transplantationsbeauftragten in der Residenz in München erhielten sie den Ehrenpreis für Organspende 2024.
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Erneut wurden Prof. Dr. med. Matthias Anthuber, sein Team der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie und die Augsburger km Sport-Agentur für ihr Projekt „Organspendelauf“ geehrt. Im Rahmen der Tagung der Transplantationsbeauftragten in der Residenz in München erhielten sie den Ehrenpreis für Organspende 2024 – eine große Anerkennung von der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO), ganz besonders aber von der Staatsregierung, vertreten durch die Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, Judith Gerlach.
Anthuber, der in jungen Jahren in München erfolgreich Handball in der Bundesliga und der deutschen Handball-Nationalmannschaft spielte, wird nie müde, an erster Stelle sein Team zu nennen. Dennoch ist er die treibende Kraft und der Motor hinter dem von ihm – und seinem Team! – in dieser Form durchgeführten Organspendelauf, der im Rahmen des jährlichen Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie immer mit prominenter Unterstützung aus Sport, Politik und Gesellschaft in München oder Leipzig stattfindet.
So engagiert Anthuber beim Thema Organspende auch ist, es ist auch ein Thema, das ihn betroffen macht. Betroffen, weil Deutschland immer noch auf die erweiterte Zustimmungslösung setzt und daher bei den Organspenden Schlusslicht in Europa ist. Europameister in Sachen Organspende ist übrigens der frisch gebackene Fußball-EM-Gewinner Spanien. Zum Vergleich: In Deutschland kommen zehn Organspender auf eine Millionen Einwohner, im streng katholischen Spanien sind es 44.
Und das liegt unter anderem daran, dass in Spanien, wie in fast allen europäischen Ländern, die Widerspruchslösung gilt, bei der man zu Lebzeiten aktiv einer Organspende widersprechen muss. Auch sind in Spanien Überkreuzspenden in der Lebendnierentransplantation möglich und Organspenden nach Herz-Kreislauf-Tod – beides ist in Deutschland verboten! „Das ist doch nicht zu viel verlangt im Namen der Nächstenliebe“, sagt Anthuber, der seinen Organspendeausweis seit 50 Jahren bei sich trägt und es niemandem verübelt, der sich mit dem Thema auseinandergesetzt und dann für sich entschieden hat, ‚ich möchte das nicht‘. „Aber sich einmal ernsthaft damit beschäftigen oder auch einfach nur aus Angst oder Unsicherheit ohne jeglichen weiteren Gedanken an die Organspende und deren lebensrettende Wirkung „nein“ zu sagen, das, finde ich, kann man jedem erwachsenen Menschen zumuten.“
BU: Über den Ehrenpreis freuen sich (von links): Dr. Jutta Weiß (DSO Region Bayern), Katja Mayer (km Sport Agentur), Prof. Dr. Matthias Anthuber (Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationsmedizin), Judith Gerlach (Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention). Foto: BStGPP